Ja, wo liegt es eigentlich, Finnlands Seengebiet – so könnte man fragen, denn ganz Finnland ist ja voller Seen. Das Saimaa-Seengebiet ist das größte zusammenhängende Labyrinth auf Seen und Buchten. Von Iisami über Kuopio im Nordwesten kann man mit dem Schiff bis nach Lappeenranta im Südosten fahren. Wer gern große Zahlen mag: 4.370 Quadratkilometer Wasserfläche umfasst das Saimaa-Seengebiet. Durch die vielen Buchten und über 13.000 Inseln liegt die Küstenlänge bei sagenhaften 14.850 Kilometern. Und trotzdem wirken die einzelnen Seen nicht wie eine riesige Fläche, weil sie durch so viele Buchten und Inseln unterteilt werden. Wer gerne am Wasser Urlaub macht ist hier genau richtig.
Der Saimaa Kanal
Durch den Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Saimaa Kanal wurde Finnlands Seengebiet mit der Ostsee verbunden. Er diente – wie die meisten in dieser Zeit im Norden gebauten Kanäle – dem Transport von Holz. Rund 43 Kilometer ist der Kanal lang, der Niveau-Unterschied des Wasserspiegels von 76 Höhenmetern wird über Schleusen ausgeglichen. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Teile Finnlands an die damalige UdSSR fielen, lag die die Hälfte des Kanals nicht mehr auf finnischem Staatsgebiet. Die historische Wasserstraße wurde dadurch bedeutungslos und verfiel. Die Wende kam im Jahr 1963, als die sowjetische Regierung den Kanal an den finnischen Staat verpachtete. Nach mehrjährigen Reparatur- und Modernisierungsarbeiten konnte der Saimaa Kanal wieder befahren werden. Feelgood Reisen bietet Städtereisen nach Helsinki und St. Petersburg an, bei denen mit dem Schiff von Lappeenranta nach Wyborg gefahren wird. Mit dem Bus geht von dort weiter nach St. Petersburg.
Zu den bekanntesten Orten im Saimaa-Seengebiet gehört Savonlinna. Der ursprünglich schwedische Name Nyslott lässt erahnen, wie die Kleinstadt zu ihrem Namen kam: durch das „neue“ Schloss. Die Burg Olavinlinna wurde bereits 1475 von den schwedischen Herrschern gebaut, um ihre Gebietansprüche auf die Region Savo gegenüber dem Russischen Reiche zu markieren. Die Festung aus dem Mittelalter ist sehr gut erhalten, sie ist Schauplatz des Opernfestivals von Savonlinna, das jedes Jahr im Juli stattfindet.
Die Burg von Hämeenlinna
Noch älter ist übrigens in ihren Ursprüngen die Burganlage von Hämeenlinna, die erstmals 1308 Erwähnung findet. Der Ort liegt ganz im Südwesten der mittelfinnischen Seenplatte, ebenso wie Tampere. Und wer von Lahti nach Norden fährt, erreicht den See Päijanne. Bei der kleinen Ortschaft Asikkala führt eine Landstraße mitten durch den See. Sie zählt zu den besonderen Tipps, die der Reiseveranstalter seinen Gästen für Finnlandreisen mit dem Motorrad oder mit dem eigenen Auto gibt. Immer wieder gibt es schöne Fotostopps auf dem Weg nach Jyväskylä. Man muss also nicht unbedingt im Saimaa-Seengebiet unterwegs sein, um schöne Uferstrecken zu entdecken. Und hier gilt – wie in ganz Finnland – dass es für Touristen Sinn macht, die großen Überlandstraßen zu verlassen und auf kleinen Nebenstrecken das Land in aller Ruhe zu entdecken. Das ist der beste Weg um eine Finnland Reise zu etwas ganz besonderen zu machen.